Sie sind zu den Marien Kliniken gekommen, um Hilfe und Heilung zu finden. Unter den vielen Menschen, die Ihnen begegnen, treffen Sie auch den Dienst der Krankenhausseelsorge. Er besucht Sie gerne, wenn Sie es wünschen und dies die Mitarbeiter wissen lassen.
Ein Gespräch ist vielleicht gerade in der Situation, in der Sie sich jetzt befinden, hilfreich und kann entlastend sein. Auf diese Weise ist es eine Arznei ganz besonderer Art.
Sie können uns über die Pflegenden ihrer Station, die Pforte oder in unseren Büros erreichen.
Die Kapelle unseres Krankenhauses ist ein viel besuchter Ort. Nicht nur, dass sich dort täglich Menschen zum Gottesdienst treffen, den ganzen Tag über kommen Menschen um zu beten: Patienten, Angehörige, Mitarbeiter des Hauses. Der Raum mit seiner Ausschmückung und Ausstattung will dazu anregen, Stille zu finden und vor Gott verweilen zu können.
Wenn man die Kapelle durch den Eingang betritt, wirkt sie zunächst dunkel, fast abweisend. Die Rückwand und eine große Seitenwand geben mit ihrem dunkelgrauen Stein kein freundliches Bild ab. Diese Wände spiegeln wieder: Nicht alles im Leben ist hell. Es gibt dunkle Seiten, abweisende Seiten in meinem Leben. Viele Patienten unseres Hauses mögen, plötzlich mit schwerer Krankheit konfrontiert, eine solche Erfahrung gemacht haben: „Wenn ich vor Gott trete, muss ich die dunklen Seiten meines Lebens nicht verdrängen, ich darf sie ins Gebet nehmen.“
Der dunkelgraue Stein der Seitenwand und der Rückwand dominiert den Raum der Kapelle nicht. Wenn der Besucher im Mittelgang zwischen den Bänken steht, steht er vor allem vor der leuchtend weißen Altarwand. Diese Wand wird nach oben immer breiter und ausladender und geht in die Decke über, die auch strahlend weiß ist. Die nach oben strebende Altarrückwand ist nicht einfach glatt. Doch nur wer genau hinschaut sieht, dass es keine ornamentalen Strukturen sind, sondern eine Vielzahl verschiedener, ineinander verschachtelter Kreuze. Jesus hat gesagt: „ Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme täglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Lk. 9,23). Jesus sagt nicht, sucht euch ein Kreuz, sondern er sagt, nehmt das Kreuz an, das euch begegnet.
Vielleicht ist für viele Patienten ihre Krankheit ein Kreuz, das so schwer erscheint, dass sie es kaum tragen können. Aber das Wort Jesu vom Kreuztragen will nicht niederdrücken, sondern Mut machen. Es steht in Zusammenhang mit Worten der Nachfolge und des Reiches Gottes. So befinden sich die Kreuze in der Kapelle eben nicht an der dunklen Wand, sondern an der weißen hellen, sich nach oben öffnenden Wand. Das Kreuz – das Kreuz Jesu, so wie unser persönliches Kreuz – dürfen wir uns immer schon verwandelt sehen, durch das Ostergeschehen. Gottes Verheißungen sind nicht dunkle Bilder, sondern lichtvolle Zusagen.
Das Bronzekreuz, das über dem Altar hängt, zeigt nicht so sehr einen leidenden Jesus, sondern den schon von Gott erhöhten Christus. Seine ausgestreckten Arme scheinen die Besucher der Kapelle umgreifen und in seine Gemeinschaft einladen zu wollen.
Für den Beter oder den Betrachter der Kapelle lohnt es sich, ein wenig bei der Glaswand (nicht eigentlich ein Fenster) auf der rechten Seite zu verweilen. Dargestellt ist Maria, die vom Engel Gabriel die Botschaft erhält, dass sie einen Sohn bekommen wird. Betrachtet man die Fensterwand einmal von außen (von der Kampenstraße her) so wirkt sie unscheinbar und farblos. Erst vom Inneren der Kapelle erschließt sich die bunte Farbenvielfalt, die umso leuchtender ist, je mehr die Sonne scheint. Ein Bild für das menschliche Leben? Welche Diskrepanz zwischen dem von außen gesehen so blassen und innerlich so strahlenden Anblick.
Die durch das Sonnenlicht strahlende Maria erinnert an das Wort des Apostels Paulus: „Durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin.“ (1 Kor. 15,10) Nicht meine eigene Leistungsfähigkeit, nicht mein Erfolg nach außen, sondern Gottes Gnade und Gottes Nähe machen mein Leben hell.
Noch viele andere Dinge wird der Betrachter oder der Beter in der Kapelle entdecken: Den Kreuzweg mit der „15. Station“ des Auferstandenen, die Pieta die vom Leiden und Mitleiden des Menschen spricht, den Tabernakel, den Aufbewahrungsort der Eucharistie, in dem sich bei nahem Vorstehen mein eigenes Gesicht widerspiegelt.
Sie lädt ein, zur Ruhe zu kommen und Geborgenheit zu finden, bei dem Herrn dieses Hauses, dem Herrn unseres Lebens, der uns in vielfältigen Erfahrungen nahe ist und uns beistehen will.
In der Kapelle finden Gottesdienste und Andachten, sowohl katholisch als auch evangelisch, statt. Die Zeiten der Heiligen Messen und der Ev. Gottesdienste entnehmen Sie bitte dem Aushang vor der Kapelle und auf den jeweiligen Stationen.
Krankensalbung und -kommunion sowie Sakrament der Versöhnung (Heilige Beichte) kann auf den Zimmern oder in der Kapelle nach Absprache gefeiert oder gespendet werden.
Falls Sie am Sonntag nach der Messe die heilige Kommunion auf Ihrem Krankenzimmer empfangen möchten, teilen Sie dies bitte am Samstag dem Pflegepersonal mit. Kommunionhelfer verteilen sonntags die hl. Kommunion im Haus.
Für Patienten, die nicht zur Messe gehen können, besteht die Möglichkeit auf Kanal 25 des Fernsehprogramms die Messe zu verfolgen.
Das Marien-Krankenhaus plant zum nächstmöglichen Termin auch noch einen eigenen Kanal des Erzbistums Paderborn in das Fernsehprogramm aufzunehmen.
Die Krankenhauskapelle finden Sie im 5. Obergeschoss.
Dorthin können Sie jederzeit zum Gebet kommen oder um einfach Stille, Ruhe und Besinnung zu finden.