(OD, OCD, aseptische subchondrale Osteonekrose, dissezierende Osteonekrose, Osteochondritis dissecans, Gelenkmaus)
Bei einer OD kommt es zu einer Mangeldurchblutung des knorpelüberzogenen Knochenanteils eines Gelenkes und damit einhergehendem Absterben des Areals mit Loslösung dieses mit Knorpel überzogenen Knochenareals. Dieser losgelöste Knochenanteil kann sich als Gelenkmaus im Gelenk lokalisieren.
Die genaue Ursache ist noch nicht abschließend und sicher geklärt. Sicher ist, dass eine OD in Stadien abläuft.
Als Hauptursache werden derzeit ständig wiederholende mechanische Belastungen des Gelenkes angesehen, weshalb sich eine OD häufig auch bei sehr sportlich aktiven oder jungen Patienten beobachten lässt.
Aber auch Unfälle wie Umknick- und Verdrehtraumata können Ursache einer OD sein.
Schließlich können aber auch Durchblutungsstörungen und der Mangel an Vitamin-D3 und dem damit verbundenem Kalzium-Mangel des Knochens zu dem Bild einer OD führen. Patienten mit einer Kortisondauertherapie sind einem erhöhten Risiko der Ausbildung einer OD ausgesetzt.
Die OD ist eine in Stadien ablaufende Erkrankung. Sie wird in folgende 4 Stadien (nach Bruns) eingeteilt:
Theoretisch können alle Gelenke des Körpers von einer OD befallen werden. Zu den häufigsten Gelenken, in denen eine OD auftritt, zählen:
Häufigste Beschwerden einer OD sind belastungsabhängige Schmerzen des betroffenen Gelenkes. Meist beginnen leichte Beschwerden nach intensiver körperlicher Betätigung wie beispielsweise Sport. Diese werden dann zunehmend intensiver und können dann auch bei leichteren Betätigungen auftreten. Meist zwingen die Schmerzen den Patienten zur Unterbrechung bzw. Einstellung der sportlichen/körperlichen Betätigung.
Nach längerer Sportkarenz verspüren die Patienten eine Besserung. Die Schmerzen können dann auch gänzlich fehlen.
Neben den belastungsabhängigen Schmerzen kann es auch zu Schwellung des betroffenen Gelenkes, zu Bewegungseinschränkungen bis hin zu Blockaden des Gelenkes kommen.
Die Behandlung der OD richtet sich nach dem jeweiligen Stadium.
Im Stadium 1 kann insbesondere bei Kindern ein gutes bis sehr gutes Ergebnis durch konsequente Sportkarenz und Entlastung (z.B. an Unterarmgehstützen) bei einer OD des Sprung-, Knie- oder Hüftgelenkes für bis zu 6 Wochen erzielt werden.
Im Stadium 2 ist häufig die Durchführung einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) notwendig um das Ausmaß der OD zu eruieren und eine adäquate Behandlung durchzuführen. Häufig kann dann auch im Rahmen dieser Arthroskopie eine Behandlung erfolgen.
Jedoch ist diese Therapie dann von multiplen Faktoren abhängig wie:
Alter, Größe des Defektes, Lokalisation des Defektes, Wachstum, Anspruch des Patienten.
Weiterhin gibt es die Möglichkeit, Knorpelzellen in einem Labor anzüchten zu lassen und diese dann in einem speziellen Verfahren an die Stelle der OD anzupflanzen. Dies ist jedoch ein sehr spezielles Verfahren, was nicht bei jedem Patienten zur Anwendung kommen kann und eine entsprechende Vorbereitung und Planung benötigt.
Meist werden diese Therapien stationär durchgeführt, was einen Aufenthalt von 1- 4 Tagen im Krankenhaus nach sich zieht.
In manchen Fällen kann eine Therapie auch ambulant erfolgen.
Je nach Lokalisation ist eine vorübergehende Entlastung und Ruhigstellung in einer Schiene des jeweiligen Gelenkes von 6-10 Wochen notwendig. Die hierzu benötigten Hilfsmittel erhalten Sie in unserer Klinik.
In der Phase der Ruhigstellung erfolgen physiotherapeutische Übungsbehandlungen, um die Beweglichkeit des betroffenen Gelenkes zu erhalten. Auch dies wird durch unsere Klinik organisiert.