Übersetzt bedeutet dies Schultersteife, also der Verlust, bzw. die Einschränkung der aktiven und passiven Schultergelenksbeweglichkeit.
In der Regel wird im Rahmen der Diagnosestellung durch den Arzt eine MRT-Untersuchung durchgeführt. Klassischerweise wird bei der hier erklärten Variante der primären Schultersteife keine Auffälligkeit außer diffusen Reizungen um das Gelenk herum gefunden. Es gibt auch sekundäre Schultersteifen, die sich auf konkrete Verletzungen oder andere Veränderungen des Schultergelenkes oder Schulterdaches aufsetzen. Diese werden jedoch damit behoben, dass man die Grunderkrankung behandelt. Z.B. wird der Rotatorenmanschettenriss, der eine Schulter schmerzhaft einsteifen lässt, operativ versorgt. Damit wird die Beweglichkeit dann wiederhergestellt.
Primäre Ursachen einer Schultersteife sind nicht eindeutig zu klären. Einfache Unfälle / Verstauchungen können dieses Krankheitsbild auslösen. Eine wie auch immer geartete Reizung der Schulter kann in einer zunehmenden, enzündlich verdickenden Bindegewebsreaktion der Gelenkskapsel münden. Diese verhärtet sich dann, bzw. zieht sich zusammen (wird kontrakt) und bietet dann eine Bewegungseinschränkung.
Dieser Prozess läuft teilweise in einem 6-30! monatigen Zeitraum ab und unterteilt sich in 3 Phasen. Es beginnt mit zunehmender, schmerzhafter Bewegungseinschränkung, bis teilweise der Arm kaum noch seitwärts oder nach vorn angehoben werden kann („Freezing Phase“). Dann wird ein Zustand der schmerzhaften Steife erreicht, der relativ konstant bleibt („Frozen Phase“). Zuletzt stellt sich eine selbständige Besserung des Schmerzes bei in der Regel bleibender Steife ein („Thawing Phase“).
Die Therapie der primären schmerzhaften Schultersteife verlangt von Patient und Arzt eine Menge Geduld. Entscheidend ist die richtige Behandlung zur richtigen Zeit zu wählen. Z.B. sind krankengymnastische Übungen in der 1. Phase („Freezing Phase“) zum Erhalt der sich verschlechternden Beweglichkeit kontraproduktiv. Sie verlängern sogar den Zeitraum der Erkrankung! D.h. man lässt bewusst die Schulter einsteifen und steuert allenfalls mit wenig belastenden Maßnahmen dagegen und konzentriert sich auf eine medikamentöse – entzündungshemmende und schmerzreduzierende – Therapie. Es kommen mitunter Kortisonpräparate die ersten Monate zum Einsatz. Zum Ende der 2., bzw. mit Einsatz der 3. Phase („Thawing Phase“) wird erst die eingeschränkte Beweglichkeit behandelt.
Hier sind dann intensive krankengymnastische Anwendungen entscheidend.
Sollten diese nicht-operativen Maßnahmen keinen Erfolg zeigen, was häufig der Fall ist, kommt eine Mobilisation der betroffenen Schulter in Narkose im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes oder die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) zum Einsatz. Bei letzterem wird mittels Schlüsselloch-Operationstechnik das verdickte / verklebte Kapselgewebe im Schultergelenk 360° entfernt. Nach beiden Techniken ist jedoch eine intensive Krankengymnastik erforderlich um die Beweglichkeit wiederherzustellen.
Im Regelfall sind nach Ausheilung der Erkrankung uneingeschränkte Bewegungen möglich, nur ca. 5-10% der Patienten haben langfristig Funktionseinschränkungen. Die Schwierigkeit der Therapie liegt in den langen, den Patienten oftmals zermürbenden Zeiträumen, in denen die Erkrankung abläuft und v.a. darin nicht zu früh die massiven Bewegungseinschränkungen mit operativen oder krankengymnastischen Maßnahmen zu durchbrechen, die den Krankheitsverlauf dann noch weiter in die Länge ziehen können!