Die Hüftkopfnekrose (absterbender Hüftkopf) oder aseptische Knochennekrose ist eine schwere Knochenerkrankung des Hüftgelenks.
Dabei kommt es zu einer örtlich begrenzten Zerstörung des Knochens am Hüftkopf weil stellenweise Knochen-Gewebe abstirbt (griechisch nekros = abgestorben).
Bei der Hüftkopfnekrose handelt es sich um die Zerstörung des gelenknahen Knochens des Femurkopfes im Rahmen einer Durchblutungsstörung.
Die Patienten sind meistens zwischen 35 und 45 Jahre alt. Dabei sind Männer häufiger betroffen als Frauen. Bei 30-70% der Fälle kommt es sogar zu einer beidseitigen Hüftkopfnekrose. Die Hüftkopfnekrose ist ein Absterben des Knochens, ohne dass eine Infektion des Hüftgelenkes vorliegt.
Wird nicht frühzeitig stadiengerecht therapiert, entstehen irreparable Schäden am Hüftgelenk, die zu einer beschleunigten Arthrose im Hüftgelenk führen, obwohl der Knorpel selbst gar nicht direkt von der Durchblutungsstörung betroffen ist.
Dadurch bricht der Knorpel ein und eine Hüftarthrose kann entstehen. Unbehandelt führt die Hüftkopfnekrose bei 85% der Patienten zu einem Einbruch des Hüftkopfes und zur Hüftarthrose (Coxarthrose).
Häufige Ursachen für eine Hüftkopfnekrose beim Erwachsenen:
Trotz der vielen modernen Diagnosemethoden und guter Studienlage sind noch nicht alle Ursachen für eine Hüftkopfnekrose bekannt.
Die Hüftkopfnekrose kann im frühen Stadium als schleichend beginnendes Ziehen in der Leiste oder plötzlich einschießende Leistenschmerzen beschrieben werden. Die anfänglichen Hüftbeschwerden weisen nicht auf die Ursache hin. Das Hüftgelenk kann rasch die alltägliche Belastung nicht mehr tolerieren. Außerdem ist häufig die Beweglichkeit bei Innendrehungen eingeschränkt. Die massiven Hüftschmerzen oder Leistenschmerzen treten oft erst beim Zusammenbrechen des abgestorbenen Hüftkopfes ein. Daher kommt es häufig zu einer verspäteten Diagnose und Behandlung der Hüftkopfnekrose.
Für die Diagnose einer sehr frühen Hüftkopfnekrose ist dieses Verfahren nicht gut geeignet. Im Röntgenbild werden nur Veränderungen der Knochenstruktur sichtbar gemacht. Die Knochenbälkchen werden erst Wochen nach dem eigentlichen Infarktereignis (Tod der Knochenzellen durch fehlende Durchblutung) abgebaut.
Daher kann die Hüftkopfnekrose im Röntgenbild nicht in der Frühphase nachgewiesen werden.
Mit Hilfe der kernspintomographischen Untersuchung können wir die Hüftkopfnekrose im Frühstadium diagnostizieren. Es ist zugleich die einzige Methode diese Hüfterkrankung so frühzeitig einer Behandlung zuzuführen, dass eine vollständige Wiederherstellung oder zumindest ein Erhalt des Hüftgelenkes möglich ist.
Computertomographische Untersuchungen stellen ebenfalls nur Knochenveränderungen dar und sind erst im späteren Stadium der Hüftkopfnekrose hilfreich.
In die Stadieneinteilung der Hüftkopfnekrose nach Ficat/Arlet fließen neben dem Befund des Röntgenbildes auch die Symptome des Patienten ein:
In den frühen Stadien ist der Knochen noch nicht so stark geschädigt, wie dies in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung der Fall ist. Von daher können hier etwas „seichtere“ Methoden dazu beitragen, die Beschwerden zu lindern. Sollte der Patient bereits über leichtere Schmerzen klagen, so ist die Gabe von entsprechenden Medikamenten sinnvoll. Oft werden hierbei Präparate verwendet, die zur Familie der NSAR (nicht-steroidale Antirheumatika) gehören. Darüber hinaus kann man dem Patienten auch mit spezieller Physiotherapie oder Übungen zur Kräftigung der Muskulatur helfen.
Spezielle Orthesen oder Gehhilfen können ebenfalls eine Entlastung bringen. Allerdings konnte bisher nicht nachgewiesen werden, dass all diese Behandlungsmethoden einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Krankheit insgesamt haben. Gleichwohl geht man davon aus, dass eine Hüftkopfnekrose in den ersten Frühstadien noch reversibel ist und spontan verschwinden kann.