Die Aufnahme zur Operation erfolgt am Tag vor dem Eingriff. Falls noch nicht erfolgt, wird an diesem Tag eine neurologische Zusatzuntersuchung durchgeführt werden, sowie eventuell weitere fehlende Untersuchungen.
Die Operation erfolgt in örtlicher Betäubung. Die örtliche Betäubung wird im Vorbereitungsraum vor dem Operationssaal durch die Narkoseabteilung durchgeführt. Bei der Operation sind Sie wach und ansprechbar und sollen auf Anforderung über eine in der Hand der gegenüberliegenden Operationsseite befindlichen Gummipuppe Laute erzeugen, damit wir während der Operation auf diese Art und Weise Ihre Hirnfunktion überprüfen können. Vorher wird per Ultraschall die Aufteilungsstelle der Halsschlagader mit einem Hautstift markiert. Sollte während der Operation die Hirndurchblutung nicht ausreichend sein, können wir, dank Ihrer Mithilfe, frühzeitig einen Kunststoffschlauch einlegen, welcher Ihre Hirndurchblutung während der Operation weiter gewährleistet. Nach der Operation werden Sie auf die Intensivstation verlegt zur optimalen Überwachung Ihrer Herz-Kreislaufverhältnisse und Hirnfunktionen. Am nächsten Morgen werden Sie in aller Regel auf die Normalstation verlegt.
Am Folgetag auf der Normalstation wird der eingelegte Wunddrainageschlauch entfernt und Sie können normale Kost zu sich nehmen. Während des weiteren stationären Aufenthaltes erfolgen Kontrollen der Wundverhältnisse, eine nochmalige Ultraschallkontrolle der Halsgefäße, sowie eine nochmalige neurologische fachärztliche Untersuchung. Die Entlassung erfolgt zwischen dem 5. und 7. Tag nach der Operation.
Trotz aller Sorgfalt kann es vor, während und nach der Operation bei der Halsschlagaderoperation zu Komplikationen kommen. Neben oben erwähnter Blutergüsse und Wundinfektionen (selten) können Nervenverletzungen auftreten. Bei unter 3% der Patienten, die vorher keinerlei Symptome hatten und bei unter 6% der Patienten, welche vorher bereits einen Schlaganfall erlitten haben kann es zu einem Schlaganfall kommen. Sollte dies bei Ihnen der Fall sein, arbeitet das St. Marien-Krankenhaus sehr eng mit der Neurologischen Klinik in Weidenau unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. med. Grond und der dortigen Stroke-unit (Schlaganfall-Einheit) zusammen. Sie werden dann möglicherweise zur weiteren Therapie dorthin verlegt.
Die Wunde ist mit einem resorbierbaren Faden vernäht und es müssen lediglich, wie im ärztlichen Kurzbrief, der Ihnen bei der Entlassung mitgegeben wird, erwähnt, die Fadenenden durch Ihren Hausarzt entfernt werden. Es ist eine weitere körperliche Schonung für etwa 10–14 Tage angezeigt. Entstandene Blutergüsse werden binnen 3–4 Wochen verschwinden. Eine spezielle Pflege der Wunde ist bis auf eine vorsichtige Rasur bei Männern nicht notwendig.
In den allermeisten Fällen sind Durchblutungsstörungen Folge einer fortschreitenden Gefäßverkalkung (Arteriosklerose), bei der Fette und Kalk in die Gefäßwand eingelagert werden und das Gefäß immer weiter verengen.
Die Entstehung der Verkalkung wird durch Rauchen, hohen Blutdruck (arterielle Hypertonie), Zuckerkrankheit (Diabetes) und Fettstoffwechselstörungen gefördert, seltener ist eine Erkrankung durch Vererbung. Das heißt, Sie können durch Ihr Verhalten den weiteren Verlauf der Durchblutungsstörungen entscheidend beeinflussen. Stellen Sie das Rauchen ein (Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt über mögliche Raucherentwöhnungskurse), lassen Sie gegebenenfalls Ihren Blutdruck, Ihre Blutfettwerte bzw. Ihren Blutzucker von Ihrem Hausarzt gut einstellen. Eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung können helfen das Fortschreiten der Erkrankung zu verringern.
Nehmen Sie die von uns empfohlenen Medikamente regelmäßig ein. Eine Blutverdünnung über Medikamente (ASS, Clopidogrel oder sonstige Blutverdünner) ist lebenslang erforderlich.
Vor der stationären Entlassung wird Ihnen ein Brief für den Hausarzt mitgegeben mit einer Information zu den notwendigen Medikamenten, Verhaltensmaßnahmen und eventuell noch nötiger Wundbehandlung.
Diese und andere Patienteninformationen finden Sie auch als PDF in unserem Download-Bereich.