Das Blut fließt im menschlichen Körper in den Venen von der Peripherie des Körpers zum Herzen zurück. An den Beinen gibt es ein oberflächliches und ein in der Tiefe gelegenes Venensystem. Beide Systeme stehen (in der Leistenregion und in der Kniekehle) miteinander in Verbindung. Im tiefen System bewirkt die Pumpfunktion der Muskulatur, im oberflächlichen System spezielle Venenklappen, dass im Stehen Blut in den Venen richtig weiterfließt. Schließen diese Venenklappen nicht mehr vollständig, staut sich das Blut und es entstehen die sogenannten Krampfadern.
Bei einer Krampfaderoperation wird das defekte oberflächliche Venensystem entfernt. Dies setzt allerdings voraus, dass das tiefe System intakt (nicht durch Thrombose verschlossen) ist. Beide Systeme können mittels Ultraschall oder durch Röntgenuntersuchung (Phlebographie) überprüft werden.
Symptome des Krampfaderleidens sind sichtbare Erweiterungen der oberflächlichen Venen. Dazu können Schwellungen und Schweregefühl der Beinen kommen. Mitunter treten nächtliches Kribbeln und Brennen auf. Bei langfristig bestehenden unbehandelten Krampfadern können Blutbestandteile aus den Gefäßen ins Gewebe austreten. Dies führt zu Verhärtungen und Verfärbungen der Haut und der Unterhaut. Das Endstadium einer solchen Situation kann ein Unterschenkelgeschwür („offenes Bein“) sein.
Der operative Eingriff erfolgt in aller Regel ambulant. Bei ausgeprägtem Befund oder bei Begleiterkrankungen ist auch eine stationäre Behandlung möglich.
Die Aufnahme zur Operation erfolgt am Tag des Eingriffes. Die erforderlichen Untersuchungen (Blutentnahme, EKG), Gespräch mit dem Narkosearzt und Gespräch über den Eingriff sind bereits durchgeführt worden. Am OP-Tag werden die zu entfernenden Krampfadern mit einem wasserfesten Stift angezeichnet.
Die Operation erfolgt in Vollnarkose. Dabei werden stadiengerecht alle krankhaft veränderten Venen entfernt. Anschließend wird das operierte Bein mit einer speziellen Binde gewickelt. Nach einem kurzen Aufenthalt im Aufwachraum werden Sie wieder auf Ihr Zimmer auf Station verlegt. Nach Abklingen der Narkosewirkungen können Sie trinken und essen. Mit Hilfe des Pflegepersonals können und sollen Sie aufstehen und sich bewegen. Nach Visite durch den Narkosearzt und den Chirurgen können Sie in Begleitung das Krankenhaus nach Hause verlassen.
Als Schmerzmittel reicht unter normalen Umständen ein schwach wirksames Präparat (z. B. Acetylsalicylsäure, Paracetamol).
Am ersten Tag nach der Operation sollten die Op-Wunden – in unserer Ambulanz oder bei Ihrem Hausarzt – kontrolliert werden. Anschließend wird das Bein erneut gewickelt oder der Kompressionsstrumpf angezogen, der vor der Operation von ihrem Hausarzt verordnet wird. Dieser soll die ersten 10 Tage für 24 Stunden, und danach für 4 weitere Wochen nur tagsüber getragen werden. Am einfachsten ist es, diesen morgens nach dem Waschen im Liegen anzuziehen. Die Hautfäden sollten nach 8–10 Tagen entfernt werden.
Körperliche Schonung ist für 10–14 Tage angezeigt. Kleinere Blutergüsse verschwinden binnen 3–4 Wochen. Eine spezielle Pflege der Wunden / Narben ist nicht notwendig.
In der ersten Zeit nach der Operation sollte längeres Stehen auf der Stelle und Sitzen vermieden werden. Liegen oder Laufen sind günstiger.
Trotz sorgfältiger Operationstechnik ist es nicht ausgeschlossen, dass an anderer Stelle später erneut Krampfadern entstehen, da die Grunderkrankung der Venenklappenschwäche bis heute nicht behandelt werden kann.
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