Da das Kniegelenk keine knöcherne Führung hat, ist es auf Kapsel-Band-Strukturen angewiesen, die ihm die notwendige Stabilität verleihen und Extrembewegungen verhindern. Folgende Bandkomplexe haben besondere Bedeutung:
Die vordere Kreuzbandruptur zählt zu den häufigsten Bandverletzungen. Sie kommt 10 mal häufiger vor als die Verletzung des hinteren Kreuzbandes.
Das vordere Kreuzband hat die Funktion, ein vorwärts gleiten des Oberschenkels (Femur) auf dem Unterschenkel (Tibia) zu vermeiden sowie die Rotation zu sichern.
Nach einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes kommt es zu einer vermehrten Rotationsmöglichkeit mit dem Empfinden einer Instabilität, Schmerzhaftigkeit, eingeschränkten Funktion und langfristig zum Verschleiß der Menisken und des Knorpels.
Der typische Verletzungsmechanismus ist ein Flexions-Valgus-Außenrotationstrauma wie es häufig beim Fußball oder Skifahren auftritt.
Häufig kommt es gleichzeitig zu einer Verletzung des Innenbandes und des Innenmeniskus. In diesem Fall spricht man von einem „Unhappy-Triad“.
Die Patienten haben häufig einen starken Bewegungsschmerz sowie eine massive Schwellung aufgrund einer Einblutung ins Gelenk. Es können lokale Druckschmerzen bestehen und vor allem ein positiver Schubladen-Test, als Beweis der vorderen Instabilität.
Häufig ist hier die klinische Untersuchung zielführend. Mit verschiedenen klinischen Testverfahren kann hier eine Instabilität nachgewiesen werden. Zusätzlich wird häufig eine Röntgen- und MRT-Diagnostik durchgeführt. In manchen Fällen erfolgt die Diagnostik arthroskopisch.
In seltenen Fällen ist durchaus der Versuch einer konservativen Therapie möglich. Folgende Punkte würden dafür sprechen:
In den allermeisten Fällen ist jedoch die operative Therapie angezeigt. Bei Vorliegen folgender Punkte ist an eine Operation zu denken: