Häufig vernachlässigen wir unsere Füße, dabei sollen sie uns ja überall hin tragen. Irgendwann treten dann – häufig in Verbindung mit einseitigen Überbeanspruchungen – Fußschmerzen auf. Diese sollten als Signal betrachtet werden.
Grundsätzlich sollte es Ziel sein, frühzeitig Störungen der Fußmechanik, der Belastung oder Veränderung an den Knochen und Weichteilen zu erkennen und, wenn möglich, auch zu behandeln. Wenn sonst alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind, kann in vielen Fällen eine Operation die Funktion wiederherstellen, Schmerzen beseitigen und die kosmetische Erscheinung verbessern.
Vor- und Rückfuß stellen ein weites Feld orthopädischer Interventionsmöglichkeiten dar, da zivilisatorische, gewichtbedingte Einflüsse bei fehlendem Muskelgewicht schmerzhafte Fehlstellungen begünstigen.
Der Hallux valgus ist die häufigste Erkrankung des Fußes mit Fehlstellung der Großzehe. Meistens verursacht die Großzehe Beschwerden im Grundgelenk durch den verdickten Großzehenballen. Dieser reibt im Schuh, insbesondere in einem zu engen Schuh und kann sich entzünden. Die Großzehe weicht aus ihrer geraden Richtung ab, und durch die veränderte Zugrichtung der Sehnen wird die Verlagerung der Großzehe verstärkt. Häufig ist eine angeborene Veranlagung die Ursache dieser Veränderung. Enge Schuhe verschlimmern diese Beschwerden, sind aber nicht die Ursache.
Man hört dann immer wieder: „Fußoperationen scheitern häufig“ sowie „So lange es noch irgendwie geht, soll man keinesfalls operieren“. Das stimmt aber nicht. Bei konsequent ausgeführten Fußoperationen sind die Ergebnisse heute gut. Insbesondere ist es wichtig, dass nicht erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Fußdeformität operiert wird, weil hier bereits die Schäden viel ausgeprägter sind, die Operation schwieriger und aufwendiger wird. Vorteile der Gelenk erhaltenden Operationen, welche bei uns durchgeführt werden, sind:
Bei milden Fußdeformitäten bzw. beginnenden Beschwerden im Bereich des Vor- oder Rückfußes ist zunächst z.B. das Anfertigen von speziellen Einlagen empfehlenswert.
Entzündungszustände bzw. Reizerscheinungen an den Füßen können zusätzlich mit entsprechenden Medikamenten behandelt werden. Werden durch die konservativen Therapiemaßnahmen keine Beschwerdelinderungen erzielt, steht grundsätzlich die Frage nach einem operativen Eingriff im Raum. In unserer speziellen Fußsprechstunde (mittwochs und donnerstags) werden die Füße zunächst untersucht, die Fußstatik überprüft. Eine Ganganalyse kann vorgenommen werden. Weiteren Aufschluss kann unter anderem auch eine Laufbandanalyse oder eine Fußdruckmessung geben, die ein Orthopädieschuhtechniker/-schuhmachermeister durchführen kann. Zusätzlich zu einer Fußuntersuchung wird ein Röntgenbild unter Belastung im Stehen und seitlich erforderlich. Im Röntgenbild können die Länge und die Winkel der Fußknochen untereinander vermessen werden. Hierdurch erhält der Operateur wertvolle Hinweise und kann die in Frage kommende Operationstechnik entsprechend auswählen und mit dem Patienten in Abstimmung mit seinem jeweiligen Anspruch besprechen.