Der primäre Hyperparathyreoidismus ist eine Erkrankung der Nebenschilddrüsen, welche, klein wie Reiskörner, hinter der Schilddrüse angelegt sind und wesentlich den Calcium-Stoffwechsel des Körpers regulieren. Durch ihre versteckte Lage hinter der Schilddrüse und letztlich natürlich auch ihre Größe wurden die Nebenschilddrüsen erst Mitte des 19. Jahrhunderts als anatomische Strukturen entdeckt. Bezeichnenderweise gelang die Erstendeckung dieser Drüsen auch nicht beim Menschen, sondern beim Nashorn, bei dem die Nebenschilddrüsen in Proportion deutlich größer angelegt sind.
Nachdem die Existenz dieser Drüsen erst gut 170 Jahre bekannt ist, hat es bis in die 20er Jahre des 20. Jahrhunderts gedauert, bis der Zusammenhang zwischen einer Erkrankung der Nebenschilddrüsen und Veränderungen im Knochenstoffwechsel erkannt wurden. Führend war zum damaligen Zeitpunkt, dass durch die Überfunktion der Nebenschilddrüse schwere Veränderungen im Knochenskelett auftraten. Im Gegensatz dazu wird heute der primäre Hyperparathyreoidismus häufig in einem Stadium diagnostiziert, indem die Patienten nicht unbedingt Symptome verspüren.